Bildungsminister Tullner und Finanzminister Schröder haben heute die Richtlinien eines neuen Förderprogramms zur weiteren Digitalisierung des Schulunterrichts vorgestellt. Jede Schule kann bis zu 200.000 Euro erhalten, um die digitale Infrastruktur auszubauen. Insgesamt stellen das Land und die EU bis zum Jahr 2023 über 13 Millionen Euro zur Verfügung.
Dazu erklärt Dr. Hans-Thomas Tillschneider, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt: „Das Kernproblem unseres Bildungswesens ist das auf allen Ebenen stetig sinkende Qualifikationsniveau. Die weitere Digitalisierung des Schulunterrichts löst dieses Problem nicht; sehr wahrscheinlich ist sie sogar eines seiner Ursachen.
Die Umstellung des klassischen Schulunterrichts auf digitale Vermittlungsformen reduziert die haptischen Anteile und verringert damit die Bearbeitungstiefe. Digitale Medien stehen einer konzentrierten, kontemplativen Beschäftigung mit Lehrinhalten entgegen. Sie verleiten zu einem oberflächlichen und hektischen Lernen. Der Bildungsprozess wird so in seinem Kern getroffen. Durch die forcierte Konfrontation mit digitalen Medien steigt außerdem die Gefahr von Missbrauch und Sucht.
Wir halten das Programm für eine einzige Geld- und auch Zeitverschwendung:
Die Schulen müssen, um an die Fördergelder zu gelangen, aufwendige Konzepte vorlegen, wie sie digitale Medien einzusetzen gedenken. Die dafür nötigen Stunden wären besser in die Unterrichtsvorbereitung investiert und die über13 Millionen wären in jedem anderen Bereich von der Gebäudesanierung bis hin zur Einstellung von Lehrkräften besser investiert.“