Laut Medienberichten hat die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) aufgrund des Zahnarztmangels in Sachsen-Anhalt die Landesregierung aufgefordert, aktiv gegenzusteuern. So benannte sie beispielsweise die Möglichkeit einer Landeszahnarztquote im Studium. Die KZV hatte gehofft, dass ein Teil der Studienplätze an der Uni Halle für angehende Zahnmediziner reserviert werden würde, die sich dann später für eine Tätigkeit in Sachsen-Anhalt verpflichteten. Die Landesregierung lehnte ab und verwies darauf, dass sie das Augenmerk eher auf Maßnahmen legen werde, die Sachsen-Anhalt als Arbeits- und Lebensort für Zahnärzte attraktiver werden lasse. Von 40 Studierenden der Zahnmedizin in Halle (Saale) verblieben weniger als 25 Prozent nach dem Studium in Sachsen-Anhalt.
Hintergrund: Laut KZV ist der Großteil der Zahnärztinnen und Zahnärzte in Sachsen-Anhalt über 55 Jahre alt und wird in den kommenden Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden. Schon heute sei es ein Problem, Nachfolger für Praxen zu finden. Pro schließende Praxis müssen sich etwa 2000 bis 3000 Patienten auf die Suche nach einem neuen Zahnarzt machen.
Der gesundheitspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Ulrich Siegmund, sagt dazu: „Wir weisen schon länger auf dieses drohende Problem hin, jetzt, wo wir noch handeln können. Unser jüngster Antrag ,Zahnmedizinische Versorgung flächendeckend sicherstellen‘ wurde im Januar von allen anderen Fraktionen im Landtag abgelehnt. Wir von der AfD-Fraktion sind davon überzeugt, dass wir nicht nur Symptome bekämpfen, sondern vor allem die Ursache des Mangels beseitigen müssen. Die Landesregierung muss daher mehr Geld für die Ausbildung von mehr Zahnärzten in die Hand nehmen, sie muss in mehr Studienplätze investieren, und dann schauen, dass der Standort Sachsen-Anhalt attraktiver wird. Alles andere ist Augenwischerei.“
Antrag der AfD-Fraktion im Januar 2023: https://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/…/d2123aan.pdf