In den letzten Wochen gab es vermehrt Spekulationen darüber, ob Intel nach Magdeburg kommt oder nicht. Laut Medienberichten wird der US-Chiphersteller Intel den Start für den Bau seines 30 Milliarden Euro teuren Halbleiterwerkes in Magdeburg verschieben. Der Baubeginn werde sich nach Aussagen von Konzernchef Pat Gelsinger um zunächst rund zwei Jahre verzögern. Grund: Der einstige Branchenriese Intel hat finanzielle Probleme. Die Firma will zum kommenden Jahr mehr als zehn Milliarden Dollar sparen und 15.000 Jobs streichen. Intel hatte für Sachsen-Anhalt den Bau von vorerst zwei hochmodernen Chip-Fabriken angekündigt. Dabei sollten rund 3.000 Arbeitsplätze entstehen. Jeder dieser Arbeitsplätze wäre durch den deutschen Steuerzahler hochsubventioniert gewesen. Der erste Spatenstich war für dieses Jahr angepeilt worden. Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr staatliche Hilfen von 9,9 Milliarden Euro für die Ansiedlung in Aussicht gestellt.
Matthias Lieschke, der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt, äußerte sich kritisch: „Die AfD-Fraktion hatte von Beginn an Bedenken zu den Plänen der Intel-Ansiedlung. Die gestrige Ankündigung des Chip-Riesen, den Start für den Bau seines 30 Milliarden Euro teuren Chipwerks in Magdeburg zu verschieben, ist nichts weiter als eine plumpe Hinhaltetaktik, die uns zeigt, dass Intel sehr wahrscheinlich nicht mehr nach Sachsen-Anhalt kommen wird. Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) und Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) halten währenddessen weiterhin an der Ansiedlung des wirtschaftlich angeschlagenen Chip-Herstellers fest und verweigern sich somit den Realitäten. Wir als AfD-Fraktion hingegen werden uns für eine umfassende Aufklärung seitens der Landesregierung einsetzen. CDU-Ministerpräsident Haseloff und CDU-Wirtschaftsminister Sven Schulze müssen Rechenschaft dafür ablegen, welche Millionensummen hier möglicherweise von der Regierung verbrannt wurden. Wir erwarten eine zeitnahe Berichterstattung und klare Antworten auf diese Fragen.
Die AfD-Fraktion wird vehement darauf drängen, dass endlich die Interessen der lokalen Wirtschaft und der Steuerzahler in den Mittelpunkt der politischen Entscheidungen gestellt werden, anstatt finanziell angeschlagene ausländische Konzerne auf Steuerzahlerkosten zu sanieren. Denn: Hätte man das Geld, das für die Ansiedlung des internationalen Großkonzerns eingeplant worden ist, stattdessen in die einheimische Wirtschaft investiert, hätte Sachsen-Anhalt im Vergleich der Bundesländer womöglich bereits eine führende Position einnehmen können!“