Bereits im August letzten Jahres hatte der MDR in einem Fernsehbeitrag die politische Funktion einer Protagonistin in einem Bericht verschwiegen. Die Frau durfte in einem TV-Beitrag als einfache Mieterin die politische Position zur Wohnungspolitik ihrer Partei verbreiten, ohne dass ihre – den Redakteuren durchaus bekannte – Funktion als Politikerin der Linken genannt wurde. Der MDR entschuldigte sich, nachdem dies öffentlich wurde, denn selbstverständlich wird die Aussage einer „parteiischen“ Person anders eingeordnet als die eines Bürgers ohne direkte parteipolitische Zuordnung, und gelobte Besserung.
Anlässlich der Teilnahme der AfD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt an der Meile der Demokratie hat der MDR nun dasselbe Vorgehen an den Tag gelegt. In einem Online-Beitrag wurde eine Pro- und Contra-Position zur Teilnahme der AfD publiziert. Als exemplarischer Gegner einer Teilnahme der AfD kam hierbei ein Politiker der Linken, der Koordinator der Linksjugend, Robert Fietzke, zu Wort – allerdings nicht als Parteifunktionär, sondern in seiner weiteren Funktion als Vorsitzender des Flüchtlingsrats Sachsen-Anhalt. Der Multifunktionär Fietzke hat als Sprecher von blockmd zudem die Demos gegen die AfD mitorganisiert und bezeichnet sich selbst als der linksextremen Antifa zugehörig.
Dieser Linken-Politiker konnte in seinem Beitrag als vermeintlich parteipolitisch neutraler Vereinsvorstand des Flüchtlingsrats gegen die AfD hetzen, ohne dass der MDR dies journalistisch eingeordnet hatte.
Dazu sagte der AfD-Vorsitzende der Landtagsfraktion, André Poggenburg: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich tatsächlich um ein Versehen handelt. Der Linken-Politiker besitzt als Multifunktionär in Sachsen-Anhalt eine gewisse Bekanntheit. Wenn der MDR den Zuschauern seine parteipolitische Zugehörigkeit aber einfach verschweigt, wird der Eindruck erweckt, eine neutrale Organisation würde die AfD missbilligen. Tatsächlich ist hier jemand ausführlich zu Wort gekommen, der das diametral andere politische Spektrum abbildet und in einer klaren politischen Gegnerschaft zur AfD steht. Besonders als öffentlich-rechtlicher Sender hätte der MDR dies offenlegen müssen. Durch solche Manöver riskiert der MDR nicht nur seine Glaubwürdigkeit ein weiteres Mal, sondern er verkauft seine Zuschauer und Leser einfach für dumm. Dafür müssen unsere Bürger auch noch Zwangsbeiträge zahlen. Das ist dann schon so etwas wie Volksverdummung. Wir werden das so nicht stehen lassen, den Vorgang prüfen und eine Rundfunkratsbeschwerde einreichen.“