Seit Jahren beklagen Unternehmensverbände einen Fachkräftemangel. Dieser nehme immer bedrohlichere Zustände an, so die Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Demnach fehle es an insgesamt 1,6 Millionen Fachkräften, jedes zweite Unternehmen sei betroffen. Das gewerkschaftsnahe Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) kommt in seinem aktuellen Arbeitsmarktbericht zu gegenteiligen Ergebnissen. Wirtschaftsvereinigungen wie der DIHK gäben einen Fachkräftemangel vor, um den deutschen Arbeitsmarkt für günstigere Arbeitskräfte aus dem Ausland zu öffnen.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt, Robert Farle, sagte heute dazu: „Die Analyse des WSI entlarvt die Auftragsstudien der Unternehmensverbände als Teil einer Kampagne mit dem Ziel, den deutschen Arbeitsmarkt für Billiglöhner aus aller Welt zu öffnen. Die Ergebnisse sind eindeutig: Erstens gibt es keinen generellen Fachkräftemangel und zweitens geht es im eigentlichen Sinne gar nicht um Fachkräfte. Denn bei den angeblich besonders betroffenen Branchen handelt es sich um Branchen aus dem Niedriglohnsektor, wie dem Gast- oder dem Sicherheitsgewerbe. Hier stiegen die Löhne in den letzten Jahren besonders bei Un- oder Angelernten stark an. Die Kampagne um den Fachkräftemangel soll somit die Einwanderung ungelernter Arbeiter in den Niedriglohnbereich ermöglichen, um den Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen und damit die Löhne auf einem niedrigen Niveau halten zu können. Die AfD-Fraktion spricht sich hingegen für den Schutz der deutschen Arbeitnehmer, insbesondere in den Niedriglohnsektoren aus. Dieser Teil der Bevölkerung darf nicht zu Gunsten der Bosse um ihren Anteil am Wirtschaftsaufschwung gebracht werden.“