Nachdem eine Studie der Universität Bonn nachgewiesen hat, dass althergebrachte Schreiblernmethoden zu weitaus besseren Ergebnissen führen als der reformpädagogische Ansatz „Lesen durch Schreiben“, wird der Ruf nach einem bundesweiten Verbot laut. In Sachsen-Anhalt findet die umstrittene Methode nach Angaben des Bildungsministeriums an mindestens 20 bis 40 Schulen Anwendung.
Dazu erklärt Dr. Hans-Thomas Tillschneider, Sprecher der AfD-Landtagsfraktion für Bildung, Kultur und Wissenschaft: „Die Forderung des Deutschen Lehrerverbandes nach einem Verbot der Methode ,Lesen durch Schreiben‘ ist aus unserer Sicht ausdrücklich zu unterstützen. Bereits im August 2017 haben wir einen entsprechenden Antrag im Landtag eingebracht, von dem die Regierungsparteien jedoch nichts wissen wollten. Dass sich das Bildungsministerium ausgerechnet jetzt bemüht zeigt, Licht in den Methoden-Wirrwarr des Landes zu bringen, ist leider kaum als Zeichen eines Kurswechsels, sondern vielmehr als gefallsüchtige Reaktion auf das allgemeine Medienecho zu verstehen. Eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung über Unterrichtsmethoden spielen die an den Schulen eingerichteten Konferenzen, an denen neben Schulleitung und Lehrerschaft auch Schüler- und Elternvertreter teilnehmen. Sie bestimmen nicht nur über die an der Schule gültigen Methoden und Grundsätze, sondern auch über Schulbücher, Lernmittel und angewandte Leistungsstandards. Dieses System gehört auf den Prüfstand! Das Land muss in die Lage versetzt werden, grundlegende Aspekte des Unterrichtsgeschehens zentral zu bestimmen und den methodischen Wildwuchs an unseren Schulen zu unterbinden. Wenn die Regierung so handeln würde, bedürfte es nicht einmal eines komplizierten Verbotsverfahrens, um Methoden wie ,Lesen durch Schreiben‘ auf den ideologischen Müllhaufen zu werfen.“
Der Antrag der AfD-Fraktion ist unter folgendem Link abrufbar:
https://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp7/drs/d1740aan.pdf