Die landeseigene Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt soll eigentlich mithilfe von Einnahmen des kontrollierten Glücksspiels soziale Projekte im Land unterstützen. Nachdem die AfD-Fraktion allerdings mehrere dubiose Vorgänge im Hause Lotto um die Geschäftsführerin Maren Sieb aufdeckte, ist es an der Zeit für eine vollständige Aufklärung zu sorgen. Es muss geklärt werden, wie es zu den fragwürdigen Fördermittelbegünstigungen und Postenzuteilungen kommen konnte und inwieweit weitere Personen innerhalb der Lotto-Toto GmbH, dem Aufsichtsrat und der Landespolitik darin verwickelt sind. Dazu ist die Einberufung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses unabdingbar, den die AfD-Fraktion im kommenden August-Plenum beantragen wird.
Der AfD-Abgeordnete Jan Wenzel Schmidt sagte dazu:
„Nach den bereits aufgedeckten Skandalen erhielten wir viele Zuschriften mit weiteren Hinweisen, die wir sehr ernst nehmen. Als Oppositionsführer ist es unsere Aufgabe Fehlentwicklungen entgegenzutreten und diese auch restlos aufzuklären. Nicht wenige Lotto-Spieler beteiligen sich an dem Glücksspiel in dem Glauben, dass ihr Einsatz auch für soziale Zwecke, wie beispielsweise die Förderung des regionalen Fußballplatzes verwendet wird. Wenn jedoch ein Golfclub, in dem die Lotto-Geschäftsführerin selbst Mitglied ist, hohe Fördermittel erhält und der Verdacht aufkommt, dass das offiziell geförderte Jugendzentrum nie gebaut wurde, dann besteht dringender Klärungsbedarf. Diese und weitere Verstrickungen schaden all jenen Vereinen, für die deswegen keine Fördermittel zur Verfügung stehen oder die sonst mehr finanzielle Unterstützung hätten erhalten können.“
Hintergrund: Die AfD-Fraktion hatte zuletzt aufgedeckt, dass die ehemalige Firma der Lotto-Toto Geschäftsführerin (früher Moderatorin bei Radio SAW), Maren Sieb, Werbeaufträge durch Lotto-Fördermittelempfänger erhielt; Sieb selbst Mitglied im großzügig fördermittelbegünstigten Magdeburger Golfclub ist, sowie diverse Neueinstellungen ehemaliger Radio-SAW-Kollegen seit Siebs Tätigkeit bei der Lotto-Toto GmbH erfolgt sind. Zusätzlich kam es zur Aufdeckung eines „Großspielers“ mit jährlichen Einsätzen von über 1,3 Millionen Euro.