In der 37. Sitzung des Umweltausschusses wurden auf Antrag der AfD-Fraktion über die Probleme diskutiert, die auf die Stadt Sangerhausen zukommen, wenn eine seitens der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Mansfeld-Südharz beauflagte Hamsterzuchtstation errichtet und über zehn Jahre betrieben wird.
Zwar bekommt Sangerhausen 900.000 Euro für den Bau der Hamsterzuchtstation vom Finanzministerium gefördert, aber es entstehen laut Angaben des Bürgermeisters der Stadt weitere Erschließungskosten, wie der Straßenbau. Zudem sind die geschätzten jährlichen Unterhaltungskosten der Zuchtstation von 150.000 – 200.000 EUR vakant.
Andreas Gehlmann, der als Sangerhäuser AfD-Landtagsabgeordneter, die Situation vor Ort kennt und seit Jahren um Klarheit im „Hamster-Dilemma“ kämpft, resümierte:
„Allgemein ist der Feldhamster eine Indikatorart für die Vielfalt der Biodiversität in der Agrarlandschaft. In Sachsen-Anhalt ist er aber auch politischer Indikator und zwar für ein Umweltministerium (MULE), das sich gern dem Artenschutz verschreibt, aber nur, wenn es in das eigene Kalkül passt. Nach wie vor schützt sich das MULE mit Unkenntnis vor dem Thema Hamsterzucht und zeigt auch keinerlei Ehrgeiz, sich mit den vorhandenen Zuchterfahrungen (wie z. B. im Zoo Heidelberg und in Frankreich) und den Problemen der Auswilderung der Zuchttiere zu beschäftigen. Folglich kann es die Stadt Sangerhausen auch fachlich nicht unterstützen. Zwangsläufig stellt sich die Frage, nach dem tatsächlichen Sinn einer derartigen Zuchtstation, für die niemand wirklich Begeisterung zeigt und deren langfristige Finanzierung nicht gesichert ist. Den Feldhamster wird das kaum retten, denn die grüne Landtagsfraktion hat kürzlich klargestellt, was ihr wichtig ist: Noch mehr Landesfläche für Windenergieanlagen und damit die Versiegelung von Agrarflächen und Hamsterlebensraum.“