Die AfD-Fraktion hat in einem neuen Beweisantrag die ehemaligen Lotto-Aufsichtsratsmitglieder Prof. Dr. Ulf Gundlach (CDU, ehem. Staatssekretär im Innenministerium) und Dr. Heiko Geue (SPD, ehem. Staatssekretär im Finanzministerium, gegenwärtig Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern) für die nächste Sitzung des 18. Parlamentarischen Untersuchungsausschusses vorgeladen.
Bezüglich der Aufklärung über mögliche Geldwäsche bzw. Verstöße gegen das Glücksspielgesetz, die der Geschäftsführung der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt bekannt waren, soll geprüft werden, inwieweit der Aufsichtsrat Kenntnis hatte.
Der Landtagsabgeordnete und Obmann der AfD-Fraktion, Jan Wenzel Schmidt, mahnte: „Wir müssen als nächstes klären, was der Aufsichtsrat über die Vorfälle 2015 und 2017 im Raum Zerbst wusste und warum die Geschäftsführung, trotz mehrfacher Auffälligkeiten, das Limit im Bereich ODDSET erhöhte.“
Darüber hinaus wird in einer künftigen Sitzung des U-Ausschusses Innenminister Holger Stahlknecht befragt werden. Schmidt erklärte dazu: „Nach den Aussagen von Frau Scherber-Schmidt als leitende Zuständige im Innenministerium, möchten wir in Erfahrung bringen, ob die persönlichen Verbindungen zwischen Maren Sieb und Innenminister Holger Stahlknecht dafür sorgten, dass der mangelnde Informationsaustausch zwischen Lotto und Innenministerium, so lange in Kauf genommen wurde.“
Als Leiterin einer Werbeagentur hatte Maren Sieb bei den Landtagswahlkämpfen des damaligen Finanzministers Jens Bullerjahn (SPD) und des Innenministers Holger Stahlknecht (CDU) mitgewirkt, bis sie 2012 die Lotto-Geschäftsführung übernahm.