Die Bundesregierung hat den Landwirten nach ihren unermüdlichen Protesten eine Milliarde Euro, auf vier Jahre verteilt, in Aussicht gestellt. Die Gelder sollen als Unterstützung für die Umsetzung der Auflagen der neuen Düngemittel-Verordnung, für Agrarumweltprogramme und Investitionen dienen.
Hannes Loth, agrarpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, stellt dazu fest:
„Die Bundesregierung hat den Landwirten nachdem sie mit ihren Traktoren vor den Parlamenten standen, zwar notgedrungen zugehört, aber nicht verstanden, was die Bauern eigentlich gesagt haben. Das Anliegen, die Arbeit der Landwirte wertzuschätzen, lässt sich nicht mit einer Milliarde Euro erkaufen. Die Fehler, welche von deutschen Politikern, in der europäischen, nationalen und regionalen Landwirtschaftspolitik gemacht wurden, können Geldgeschenke nicht einfach schnell beheben. Stattdessen benötigen wir Lösungen, wie den Landwirten die Mehraufwendungen für gesellschaftliche Leistungen, wie z. B. Blühstreifen, Feldlerchenfenster, Hamsterbrachen, Leguminosen und extensive Grünlandbewirtschaftung fair und unbürokratisch bezahlt werden.
Das betrifft auch die berechtigte Forderung nach mehr Wohlbefinden für unsere Nutztiere. Neue klimaangepasste Ställe, Ausläufe, weniger Leistung und längere Lebensdauer, hofeigenes Eiweißfutter, mehr Platz, Einstreu und bequeme Liegeflächen verlangen umfangreiche Investitionen und mehr Arbeitskraft, die der Landwirt irgendwie finanzieren muss. Hier besteht enormer politischer Handlungsbedarf, der seit Jahren unerledigt in die jeweils nächste Legislatur verschoben wurde, um nur nicht die Wählergruppe der Bauern zu verärgern. Jetzt haben die klimatischen Veränderungen, der Artenschwund in der Agrarlandschaft, Bodenspekulationen, ausländische Billigprodukte, vakante Nitratwerte und die vor der Tür stehende Afrikanische Schweinepest eine Gemengelage geschaffen, die sich auch mit einer Milliarde Euro nicht wieder verschieben lässt. Denn das Hauptproblem besteht nach wie vor: Was ist unserer Gesellschaft unsere heimische Landwirtschaft und der in ihr agierende Bauer tatsächlich wert – monetär und vor allem ideell?
Daher habe ich die heutigen Proteste von ‚Land schafft Verbindung‘ auf dem Domplatz selbstverständlich unterstützt. Die AfD-Fraktion wird die Bauern auch weiterhin in ihren Protesten unterstützen und Lösungen anbieten. Nicht, weil wir um sie ‚buhlen‘ – wie uns medial bereits unterstellt wurde – sondern, weil wir auch Verbraucher sind und unsere Bedürfnisse mit unseren heimischen Produkten vom ,Bauern um die Ecke‘ befriedigen wollen!“