In der 60. Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Energie am 19. März 2021 fand eine Anhörung zur Qualitätssicherung von Fischaufstiegsanlagen, zur ökologischen Durchgängigkeit der Wehre in Hadmersleben und Gatersleben sowie zum Massenfischsterben in der Holtemme statt. Diese Themen basieren auf Selbstbefassungsanträgen der AfD-Fraktion, deren zurückliegende Beratung weitere Fragen aufgeworfen hatten, die heute geklärt werden sollten. Die umweltpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion, Lydia Funke, sagte dazu resümierend im Nachgang der heutigen Ausschusssitzung:
„Grundsätzlich wurde ersichtlich, dass die Fischaufstiegsanlagen, die an Sachsen-Anhalts Flüssen die ökologische Durchlassfähigkeit für alle Fischarten gewährleisten sollen, auf den Prüfstand gehören. Die baulichen Anlagen sind teilweise so gebaut, dass einzelne Fischarten den Eingang des Fischpasses nicht auffinden können, die Becken – wie an der Fischaufstiegsanlage am Wehr Hadmersleben – zu klein dimensioniert sind und es auch zu Strömungsgeschwindigkeiten in den Anlagen kommt, die schwimmschwache Arten nur schwer überwinden können, für schwimmstarke Arten aber nicht ausreichen. Die Probleme an unseren Fischaufstiegsanlagen wurden dabei vor allem durch die Aussagen der ortsansässigen Angelvereine bestätigt.
Im Ergebnis bin ich mit dem Verlauf der Anhörung, vor allem damit, dass die kleinen und nicht verbandsgebundenen Vereine aus ihrer Sicht über die durch Querbauwerke verursachten Probleme und den Folgen von Fischsterben in unseren Gewässern berichten konnten, zufrieden. Ich begrüße diese Form des Dialoges zwischen den Bürgern und den Abgeordneten ausdrücklich, denn es wurden Defizite auch für Umweltministerin Dalbert klar ersichtlich dargestellt und es wurden Zusagen für die Bürger gegeben.
Ob die Funktionskontrollen der Fischaufstiegsanlagen weiterhin so durchgeführt werden können wie bisher, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Diese Diskussion muss in der neuen Legislaturperiode weitergeführt werden. Ich freue mich, dass wir das zuständige Ministerium mit der Anhörung dazu bewegen konnten, dass man mit den Vereinen vor Ort, zu den speziellen Problemen, bilateral zusammenarbeiten und Lösungen finden will. Besonders erfreulich war, dass nun nach Möglichkeiten gesucht wird, an der Holtemme ein Bruthaus für die Aufzucht von Bachforellen zu errichten, um die Fischverluste nach dem ,Schwefelsäure-Unfall‘ langfristig auszugleichen.“