Die Debatte um die Erklärung des Intendanten des Berliner Friedrichstadtpalastes, Bernd Schmidt, er wolle keine AfD-Wähler und Unterstützer in seinem Haus, zieht immer weitere Kreise. Zwischenzeitlich hat sich auch ein Intendant aus Sachsen-Anhalt zu Wort gemeldet. Steffen Mensching vom Theater Rudolstadt bezeichnete Schmidts Vorstoß als falsch und sinnlos und appellierte seinerseits für Auseinandersetzung statt Ausgrenzung. Ähnlich sieht dies auch Alexander Netschajew, Intendant am Theater der Altmark in Stendal.
Dazu erklärt Dr. Hans-Thomas Tillschneider, Sprecher für Bildung, Kultur und Wissenschaft der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt: „Dass sich die Intendanten der Theater in Stendal und Rudolstadt sich von den unsäglichen Einlassungen des Herrn Bernd Schmidt distanzieren, ist zu begrüßen. Bernd Schmidt will Bürgern, deren politische Meinung er nicht nachvollziehen kann, die Teilhabe am kulturellen Leben verweigern. Das erinnert uns an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte und zeigt zugleich, dass die Freiheit der Kunst nicht durch die AfD gefährdet ist, sondern durch den etablierten Theaterbetrieb selbst.
Steffen Mensching vom Theater Rudolstadt beabsichtigt anders als sein Berliner Kollege zwar nicht, AfD-Unterstützer auszuladen, auch er aber bekennt sich klar gegen die AfD. Und Alexander Netschajew vom Theater der Altmark will die ihm zur Verfügung stehenden dramaturgischen Mittel nutzen, um sich von der AfD abzugrenzen. Theater, das solchen (partei)politischen Zielen dient, ist aber keine Kunst mehr, sondern Propaganda! Besonders gefährlich wird es aber, wenn die Richtung immer die gleiche ist. Eine Kunstfreiheit, die nicht mehr ist als die Freiheit, Angela Merkels Einwanderungspolitik dramaturgisch zu propagieren, ist keine echte Freiheit. Wir brauchen am Theater keine Unterdrückung von AfD-Unterstützern und auch keinen Kampf gegen die Ideen der AfD – im Gegenteil: Der frische Wind der AfD würde auch unserem Theaterleben guttun!“