Zur Bekämpfung des Lehrermangels wurde in Sachsen-Anhalt die Kapazität für die Ausbildung der Lehramtsreferendare auf 780 erhöht. Von diesen Stellen sind nach Angaben des Bildungsministeriums derzeit jedoch etwa 140 Stellen unbesetzt. Im Ministerium sowie in den Koalitionsfraktionen sucht man nun nach Gründen für dieses Problem.
Dazu erklärt PD Dr. Hans-Thomas Tillschneider, Sprecher für Bildung, Kultur und Wissenschaft der AfD-Landtagsfraktion: „Im Bildungsministerium scheint man Referendare für einen beliebig nachwachsenden Rohstoff zu halten. Dabei wird übersehen, dass der Lehrerberuf in Deutschland – und speziell in Sachsen-Anhalt – an einem Prestigeproblem leidet: Angesichts der politisch verantworteten Misere unseres Bildungswesens ist es kein Wunder, dass immer weniger junge Leute Lehrer werden wollen.
Wer ernsthaft etwas gegen den Lehrermangel tun will, muss die tiefersitzenden Probleme des Bildungswesens angehen: Den sinkenden Leistungswillen und die schlechte Disziplin der Schüler, die durch Inklusion und Integration bedingte Heterogenität der Schulkassen und die damit verbundenen Belastungen sowie die geschwächte Autorität der Lehrerfigur. Die AfD-Fraktion hat seit 2016 eine Reihe entsprechender Anträge im Landtag von Sachsen-Anhalt eingebracht, die, würde man sie umsetzen, dem Beruf des Lehrers wieder zu altem Ansehen verhelfen würden. Eine Erhöhung der Ausbildungskapazitäten jedenfalls wird an den tieferen Ursachen des Lehrermangels nichts ändern.“