Die Roland Berger Stiftung hat mit ihrer neuesten Studie „Schule 4.0“ ein Konzept vorgelegt, wie Bildungschancen gerechter verteilt werden können. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören u.a. die bundesweite Einführung der Ganztagsschule, digitale „Bildung“ für alle Schüler und das Abschaffen des Sitzenbleibens.
Dazu erklärt Dr. Hans-Thomas Tillschneider, Sprecher für Bildung, Kultur und Wissenschaft der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt: „Zunächst einmal sind ‚Bildungschancen‘ nichts, was nach Gießkannenprinzip ‚verteilt‘ werden kann, sondern etwas, was sich der Einzelne durch Arbeit an sich selbst verdienen muss. Da nur die wenigsten das dafür nötige Bildungsstreben von Hause aus mitbringen, muss diese Botschaft gerade bei Kindern aus bildungsfernen Schichten mit Druck vermittelt werden. Das Sitzenbleiben abzuschaffen, ist deshalb genau das falsche Signal. Ebenso wird mehr digitaler Schnickschnack im Klassenzimmer die Bildungsdefizite dieser Kinder garantiert nicht beheben.
Der gesamte Ansatz der Studie ist verkehrt. Wenn wir von der Schule erwarten, dass sie für Wachstum, Wohlstand, Frieden und soziale Gerechtigkeit sorgt, und nebenbei womöglich auch noch die Integration der Einwanderer bewältigt, dann ist das eine maßlose Überforderung der Institution Schule. Eine so überforderte Schule wird nicht einmal mehr ihre eigentliche Aufgabe erledigen, nämlich die Vermittlung harter Bildungskompetenz wie Lesen, Schreiben und Rechnen.
Fazit: Die Studie ‚Schule 4.0‘ der Roland Berger Stiftung ist selbst das beste Beispiel für die Misere unseres Bildungswesens. Die Schule ist kein Wundermittel gegen soziale Missstände aller Art, sondern ein Ort der Vermittlung harter Kompetenzen und Kulturtechniken.“