Nach 35 Jahren Beteiligung hat der grüne Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir die Mitgliedschaft der Bundesrepublik Deutschland im Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) beendet. Der einseitige Austritt der BRD aus einem internationalen Gremium wirft natürlich die Frage nach den Ursachen auf, denn wer den Dialog zu internationalen Problemen bei Jagd und Wildtierschutz einseitig abbricht, kann seine nationalen Vorstellungen und Vorschläge auch nicht mehr einbringen.
Tatsächlich war die gesellschaftlich umstrittene Trophäenjagd, für die der CIC die Bewertung und Prämierung der Trophäen (wie zum Beispiel Geweihe, Gehörne und Stoßzähne) vornimmt, nicht der wahre Beweggrund des deutschen Ausscheidens. Denn – lt. Bundeslandwirtschaftsministerium – wurde die Bejagung von zum Teil geschützten Arten, die nicht der politischen Ausrichtung der Bundesregierung entsprechen würde, als Grund angegeben.
Florian Schröder, jagdpolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, hat dazu eine klare landespolitische Bewertung: „Wenn ein grüner Bundesminister die Jagd auf geschützte Arten nicht in seiner politischen Agenda sieht, zeigt das wieder einmal, welche Showpolitik die Grünen im Artenschutz betreiben. In der 7. Legislatur hatte die AfD-Fraktion einen ausführlichen Antrag zur Aussetzung der Jagd auf sieben geschützte Vogelarten in Sachsen-Anhalt gestellt und diesen mit umfangreichem, wissenschaftlich abgesichertem Datenmaterial begründet. Dieser Antrag fand weder bei der damaligen grünen Forstministerin Claudia Dalbert noch bei den Naturschutz- und Umweltverbänden eine Lobby. Wir erwarten nun vom zuständigen Forstminister Sven Schulze, auch in seiner Funktion als Vorsitzender der Agrarministerkonferenz, dass er zur Jagd auf geschützte Arten deutliche Akzente setzt. Denn die gesellschaftliche Akzeptanz der Jagd wird weder durch nationale Alleingänge grüner Politiker noch durch das Gegeneinander-Ausspielen von Jagd und Artenschutz gefördert. Ohne die konsequente Bejagung invasiver Arten, wie Waschbär und Marderhund, wäre in Deutschland kein Artenschutzprojekt umsetzbar.“