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Daniel Rausch: Höheres Renteneintrittsalter ist sozial ungerecht

Die Planspiele des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) sehen vor, dass mehr Menschen tatsächlich erst mit 67 Jahren in Rente gehen dürfen. Zu viele würden bereits mit 63 oder 64 Jahren aus dem Arbeitsleben ausscheiden, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe in einem Interview.

Eine Analyse der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zeigt: Nur in Island (67 Jahre), Norwegen (67 Jahre), in den Niederlanden (66,3 Jahre), im Vereinigten Königreich (66 Jahre) und in Irland (66 Jahre) arbeiten Menschen länger als in Deutschland (65,7 Jahre).

Beim verfügbaren Einkommen der Bürger im Ruhestand im Vergleich zum Verdienst während der Erwerbstätigkeit liegt Deutschland mit mageren 52,9 Prozent weit hinter der Türkei (103,3 Prozent), Ungarn (94 Prozent) oder Portugal (90,3 Prozent).

Daniel Rausch, seniorenpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, bezieht dazu klar Stellung: „Ich frage Sie, Herr Scholz: Sollen die Menschen, die mit fleißiger Arbeit den Wohlstand in unserem Land geschaffen haben, noch weiter belastet werden? Viele sind mit 35 oder 40 Arbeitsjahren körperlich und seelisch ausgezehrt. Zwar ist das Lebensalter gestiegen, es verrät jedoch wenig über den Gesundheitszustand der Menschen.

Ob sie, die vornehmlich in die Rentenkassen eingezahlt haben, von der Rente für ihre Lebensleistung werden profitieren können, bleibt abzuwarten. Dafür gibt es Gründe: Die Qualität unseres Gesundheitssystems schwindet, signifikant gestiegene Lebensmittel- und Energiepreise schmälern das Einkommen. Mit Folgen für die Betroffenen, denen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben genommen wird. Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters kommt dem Grunde nach einer neuerlichen Rentenkürzung gleich. Sie, Herr Scholz, nehmen den Menschen die Zeit für ein würdevolles Leben im Alter.“