Tillschneider: Abiturprüfungen müssen sein – Flexibilität ist der richtige Weg!
In Sachsen-Anhalt wird um die Durchführung der Abiturprüfungen gestritten. Während Bildungsminister Tullner (CDU) die auf den 27. April angesetzten Prüfungen verschieben und zwei Termine einrichten will, schlägt Thomas Gaube, der Landesvorsitzende des Philologenverbandes, vor, die Prüfungen ganz ausfallen zu lassen und die Abiturnoten aus den Halbjahresnoten der Klassen 11 und 12 zu ermitteln. Die GEW will die Abiturprüfungen in die Sommerferien verlegen.
Hierzu erklärt Dr. Hans-Thomas Tillschneider, Sprecher der AfD-Fraktion für Bildung, Kultur und Wissenschaft: „Der Vorschlag des Philologenverbandes würde sicherlich das Infektionsrisiko minimieren und – als Nebeneffekt – den Gymnasiallehrern die ungeliebte Arbeit der Klausurenkorrektur ersparen, er verbietet sich jedoch. Eine solche unterrichtsbegleitend abgewickelte Abiturprüfung verkennt den initiatorischen und rituellen Charakter einer Prüfung, die durchgemacht und bestanden sein will. Eine Abiturprüfung ist nicht die Summe aus vielen kleinen im Laufe von zwei Jahren nebenbei eingesammelten Tests, sondern ist ein großer Akt. Außerdem gilt es, die Chancengleichheit zu wahren. Es kann nicht sein, dass die Abiturienten des ,Corona-Jahrgangs‘ von der Epidemie profitieren und ihr Abitur gewissermaßen geschenkt erhalten.
Eine Verschiebung in die Sommerferien, wie von der GEW vorgeschlagen, steht nun dem Interesse der Schüler entgegen, die sich vorbereitet haben und ihre Prüfung schreiben wollen, um sie hinter sich zu haben. Der Königsweg wäre, die Prüfungen jetzt wie geplant unter Einhaltung aller hygienischen Auflagen notfalls in Turnhallen durchzuführen, zugleich aber denen, die trotzdem eine Ansteckung fürchten, einen Zweittermin im Sommer zur Verfügung zu stellen.“