Wie das Bildungsministerium erklärt, haben die Fälle, in denen Schüler per Anwalt gegen Entscheidungen der Schule vorgehen, in den letzten Jahren stark zugenommen. Neben Nichtzulassungen zu Kursen oder bestimmten Schulen wird auch immer wieder das Nichtbestehen von Abiturprüfungen angefochten. Bildungsstaatssekretärin Feußner macht fehlende Dialogbereitschaft auf Seiten der Eltern als Ursache des Trends aus.
Dr. Hans-Thomas Tillschneider, Sprecher der AfD-Fraktion für Bildung, Kultur und Wissenschaft, erklärt dazu:
„Bildungsstaatssekretärin Feußner verkennt die tiefere Ursache des Klagetrends. Diese liegt nicht in einer fehlenden ‚Dialogbereitschaft‘ oder einer diffusen ‚Streitlust‘ der Schüler und ihrer Eltern. Auch der Notendruck aufgrund attraktiver Studienfächer mit hohem NC erklärt nicht, weshalb Entscheidungen und Bewertungen immer häufiger nicht akzeptiert werden.
Anstatt bei schlechten Noten oder Entscheidungen zu ihren Ungunsten den Fehler bei sich selbst zu suchen, werden erst einmal andere verantwortlich gemacht. Das ist das Ergebnis einer individualistischen und permissiven Grundhaltung, wie sie von der 68er-Bewegung propagiert wurde und mittlerweile zu einer allgemein verbreiteten Einstellung geworden ist. Hiergegen vorzugehen wäre anders als das unsinnige Gender Mainstreaming eine echte gesamtgesellschaftliche Aufgabe: Eltern, Lehrer und Politiker müssen wieder ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Schüler bei Leistungsdefiziten die Fehler zuerst bei sich zu suchen haben und hart für ihre Ziele arbeiten müssen! Die einzige Ausnahme wäre eine Benachteiligung aufgrund der politischen Einstellung. Dieses Motiv spielt bei der aktuellen Klagewelle aber keine Rolle.“