„Billige russische Dünger-Importe: SKW aus Wittenberg droht mit Produktionsverlagerung“ titelt die MZ in ihrer Ausgabe vom 5. September. Wegen hoher staatlicher Umlagen und russischer Importe könnte das große Düngemittelwerk in Wittenberg Produktion verlieren, schreibt die Zeitung. Hintergrund: Wegen Absatzrückgängen infolge hoher Gaspreise und russischer Düngemittelimporte hat der Betrieb seit Monaten die Fertigung gedrosselt. Jetzt warnt Geschäftsführer Petr Cingr vor der Verlagerung von Produktion an andere Konzernstandorte, selbst eine Werksstilllegung schließt er nicht aus. Mehr als 1.500 Mitarbeiter gehören zur Belegschaft am Standort in Wittenberg. Aber: Sollte die Gaskosten weiter hoch bleiben und durch russische Importe Marktanteile verloren gehen, dann würde man das Engagement in Wittenberg einstellen – mit Folgen für die Mitarbeiter.
Für Matthias Lieschke, wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, ist die Einlassung des Geschäftsführers zur Schließung eine immer größer werdende Lawine von Insolvenzen und Geschäftsverlagerungen ins Ausland aufgrund der extrem hohen Energiepreise. „Am 24. August hat der Wirtschaftsausschuss im Landtag getagt. Im Rahmen der Sitzung habe ich mich zu kursierenden Schließungsgerüchten erkundigt, schließlich hatte Agrofert gerade einen großen österreichischen Düngemittelhersteller für 810 Millionen gekauft und war auch Thema unserer Tagesordnung. Schließungsgerüchte wurden als Blödsinn abgetan. Entweder ist Wirtschaftsminister Sven Schulze (SPD) völlig ahnungslos oder er hat uns schlicht nicht die Wahrheit gesagt. Ich halte hier den Umgang mit der Opposition für sehr fragwürdig. Wir vertreten die Interessen der Bürger und unsere Fraktion wird am Thema dranbleiben.“