Der Personalmangel in den Alten- und Pflegeheimen in Sachsen-Anhalt verschärft sich. Bei Unterschreitung der vorgeschriebenen Fachkraftquote kann durch die Heimaufsichtsbehörde ein Belegungsstopp verhängt werden. In der täglichen Praxis kommen Pflegeeinrichtungen solchen Verfügungen durch freiwillige Aufnahmestopps zuvor. Wie viele Pflegeeinrichtungen, die häufig zu diesem Mittel greifen ist unbekannt, Zahlen dazu bewegen sich im Dunkelfeld. Die meisten Pflegeheime führen inzwischen Warte- bzw. Anmeldelisten. Belegungsstopps tragen zur Verschärfung des Angebotsmangels bei. Im Jahr 2017 wurden durch die Heimaufsichtsbehörde beispielsweise zwei Pflegeeinrichtungen im Saalekreis wegen Personalmangels geschlossen. Betroffen war eine Gesamtkapazität von 416 Betten. 2018 erfolgten in mehreren Pflegeeinrichtungen Prüfungen bezüglich verhängter Aufnahmestopps bzw. Teilschließungen.Experten gehen davon aus, dass die Zahl der freiwilligen Belegungsstopps höher ist, da nicht alle Schließungen der Heimaufsicht gemeldet werden. Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) hat bei einer deutschlandweiten repräsentativen Umfrage festgestellt, dass in mehr als jedem fünften Heim aufgrund des Personalmangels im Jahr 2018 ein zeitweiliger Aufnahmestopp erfolgt ist
Kleine Anfrage von Ulrich Siegmund ohne Antwort der Landesregierung als pdf-Version:
https://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp7/dkl_anfr/k2487akl.pdf