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Grüne Umweltministerin hat kein Geld für Sachsen-Anhalts Rotmilane

Rund 60 Prozent der Weltpopulation des Rotmilans beherbergt Deutschland und Sachsen-Anhalt stellt dabei einen Verbreitungsschwerpunkt dar. Aus diesem Grund gehört der Rotmilan zu den Verantwortungsarten unseres Landes und gilt als heimliches Wappentier. Dies manifestierte ein Landtagsbeschluss aus dem Jahr 2014 (Drs. 6/3527), in dem das Land seine besondere Verantwortung für die Erhaltung einer stabilen Population des Rotmilans feststellt und dass die gegenwärtigen Lebensbedingungen nicht den Erfordernissen zur Erhaltung einer stabilen Rotmilan-Population entsprechen.

Der Umweltausschuss besuchte am 13.06.2018 das nach Beschluss gegründete Rotmilankompetenzzentrum (RZ) am Museum Heineanum in Halberstadt, um sich über den Rotmilan zu informieren. Tatsächlich geht es dem Rotmilan nicht gut und auch die Zukunft sieht eher düster aus, denn es werden zu wenige Jungvögel flügge, um den Bestand zu vergrößern. Notwendig wäre eine erneute Kartierung der Brutpaare analog 2012 und vor allem ein entsprechendes Budget für das RZ, das vor allem mit den Daten von Ehrenamtlichen arbeitet. Daher erkundigte sich Lydia Funke, umweltpolitische Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion, bereits am 24.10.2019 in der Kleinen Fragestunde des Landtages nach der Erfassung und Finanzierung aus dem Landeshaushalt. Das Umweltministerium wolle ab 2020 mit der Erfassung der Rotmilanhorste beginnen und prüfe „die haushaltstechnische Fixierung“, lautete damals die knappe Antwort.

Umso erstaunlicher ist nun das Ergebnis einer Kleinen Anfrage vom 05.06.2020 (Drs. 7/6133), in der das Umweltministerium ausführt: „Aufgrund des Umfanges der Kartierung ist sie mit vorhandenem Personal nicht leistbar. Deshalb muss die Leistung an einen externen Auftragnehmer vergeben werden.“

„Das bedeutet letztlich, dass in dieser Legislatur nichts mehr passieren wird“, erklärt Lydia Funke und führt weiter aus: „Unter dem Aspekt ist der Beschluss von 2014 nach über fünf Jahren immer noch nicht umgesetzt. Geradezu bizarr mutet an, dass das bereits unterfinanzierte RZ sich außerdem nun noch selbst um die Finanzierung kümmern muss, obwohl es mit einer Landesaufgabe betraut wurde und Ministerin Dalbert wieder externe Experten benötigt.“

Die AfD-Fraktion erwartet von Ministerin Dalbert, dass sie umgehend ihrer Aufgabe nachkommt, d. h. den Landtagsbeschluss umsetzt, eine finanzielle Lösung findet, und verbindlich festlegt, dass die Kartierung der Rotmilanbrutpaare pünktlich im März 2021 mit dem Beginn der Balzzeit stattfindet.

Die Beantwortung der Kleinen Anfrage „Landesweite Erfassung des Rotmilanbrutbestandes – Nachfrage zu Drs. 7/5106“ ist hier nachzulesen: https://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp7/drs/d6133aak.pdf.