Tillschneider: Stoppt die Noteninflation!
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Einser-Abiturienten in den letzten zehn Jahren erheblich gestiegen. Schnitten im Jahr 2008 rund 20 Prozent der Gymnasiasten mit einer Eins vor dem Komma ab, waren es im vergangenen Jahr bereits 29,9 Prozent, womit das Land über dem Bundesdurchschnitt liegt. Während Kritiker von einer schädlichen „Noteninflation“ sprechen, sieht Bildungsminister Marco Tullner (CDU) keinen Anlass für diese Einschätzung. Eva Gerth, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, begrüßt die Entwicklung sogar und weist den Vorwurf, dass viele Abiturienten nicht mehr gut auf das Studium vorbereitet seien, zurück.
Dazu erklärt Dr. Hans-Thomas Tillschneider, Sprecher für Bildung, Kultur und Wissenschaft der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt:
„Die Äußerungen der GEW-Vorsitzenden sowie des Bildungsministers zeugen wie gewöhnlich von sträflicher Realitätsverweigerung. An den Universitäten ist es ein offenes Geheimnis, dass das Abitur in vielen Fällen längst nicht mehr die Studierfähigkeit von Gymnasiasten sicherstellt. Die Situation wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Der offenkundige Niedergang der Gymnasialbildung steht dabei in offenem groteskem Missverhältnis zur gestiegenen Zahl der Einser-Abiturienten. Es scheint fast so, als sollten die Noten eine in zunehmendem Maß mangelhafte Kompetenz kompensieren, ganz nach dem Motto: Wenn die Abiturienten auch immer weniger können, sollen sie doch wenigstens auf dem Papier gute Noten haben.
Damit aber ist niemandem gedient! Dadurch wird, im Gegenteil, dem deutschen Bildungssystem schwerer Schaden zugefügt. Um die Qualität des deutschen Abiturs wiederherzustellen, ist ein politisches Umdenken nötig, zu dem Figuren wie Marco Tullner nicht in der Lage sind. Die Benotungsmaßstäbe auf dem Gymnasium sind so anzuheben, dass nur noch 25 Prozent eines Jahrgangs und nicht wie bisher 50 Prozent das Abitur erreichen. Und die Eins muss wieder zu dem werden, wofür sie gedacht ist: Zeichen einer wirklich herausragenden Leistung. Die AfD-Fraktion schließt sich der Kritik des Philologenverbands an der Noteninflation an.“