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Katastrophale Lage am Arzneimittelmarkt in der Krebstherapie

Wichtige Krebsmedikamente sind derzeit nicht lieferbar. Der Medikamentenmangel hat eine neue Dimension erreicht: Apotheker sind alarmiert von der „katastrophalen Lage“. Die Ärztekammer warnt: Dies sei ein „großes Risiko für die Patientensicherheit“.

Bereits im April hat das Bundesministerium für Gesundheit den Versorgungsmangel für antibiotikahaltige Säfte für Kinder bekanntgegeben, aber auch überlebenswichtige Medikamente in der Krebstherapie sind von der Mangellage betroffen. Die Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie beklagt, dass Mittel gegen Brustkrebs knapp werden.

Daniel Wald, AfD-Landtagsabgeordneter und Mitglied im Europa-Ausschuss des Landtags von Sachsen-Anhalt, kritisiert die Untätigkeit der EU in dieser Problematik: „Die Medikamentenlieferengpässe haben sich in der EU zwischen 2000 und 2018 verzwanzigfacht. Bei über 50 Prozent der nicht lieferbaren Medikamente handelt es sich um Mittel zur Krebstherapie. Bereits 2017 forderte das EU-Parlament in einer Entschließung die Einrichtung einer europäischen strategischen Reserve an Arzneimitteln im Stile einer ,europäischen Notfallapotheke‘, um das Risiko von Engpässen zu verringern. Passiert ist seitdem nichts. Hier und jetzt muss endlich gehandelt werden, dafür wird sich die AfD-Fraktion im Europa-Ausschuss einsetzen.“

Ulrich Siegmund, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, ergänzt: „Die betroffenen Patienten und die Verordner sind enttäuscht. Eine erfolgreiche Krebstherapie erfordert Vertrauen, nicht nur in die behandelnden Ärzte, sondern auch in die politisch Verantwortlichen. Das Vorgehen des Bundesgesundheitsministeriums ist unverantwortlich.“