Der Bundesfreiwilligendienst hat in Sachsen-Anhalt mit stark rückläufigen Teilnehmerzahlen zu kämpfen. 2017 meldeten sich rund 30 Prozent weniger junge Menschen (2073) zum Freiwilligendienst als noch im Jahr 2013 (3203). Zudem quittierte mehr als jeder vierte Bundesfreiwillige vorzeitig den Dienst, wie eine Kleine Anfrage des Vorsitzenden und sozialpolitischen Sprechers der AfD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt, Oliver Kirchner, verdeutlicht.
Kirchner sagte heute dazu im Landtag: „Ehrenamtliches Engagement gewinnt in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Der Bundesfreiwilligendienst ist ein wichtiges Instrument, um junge Menschen für dieses Thema zu gewinnen. Dass sich aber immer weniger von ihnen für den Bundesfreiwilligendienst entscheiden, liegt vor allem an den finanziellen Fehlanreizen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum Zivildienstleistende ihre Fahrtkosten zur Arbeit erstattet bekommen, Bundesfreiwillige aber nicht. Gerade in einem Flächenland wie Sachsen-Anhalt, in dem vielerorts eine schlechte ÖPNV-Anbindung existiert, ist dies ein Ding der Unmöglichkeit und bedarf einer dringenden Korrektur. Wenn ‚Bufdis‘ dann noch vielerorts als billiger Ersatz für Vollzeitkräfte im Sozial und Gesundheitswesen herhalten müssen, nimmt dies auch noch so enthusiastischen Freiwilligen die Motivation, sich zu engagieren.“
2017 existierten in Sachsen-Anhalt 10.742 Plätze für Bundesfreiwillige, von denen nur jeder fünfte besetzt werden konnte. Diese Zahl hat sich gegenüber 2013 mehr als halbiert. Damals war zumindest jede zweite Stelle besetzt.