Die Hamburger Elternkammer schlägt vor, Grundschülern den direkten Wechsel von der ersten in die dritte Klasse zu ermöglichen, sofern sie bei Schuleintritt bereits im nötigen Maße lesen und schreiben können. Der Hamburger Schulsenator zeigt sich für diesen Vorschlag offen. Sollte dieses Modell auch in Sachsen-Anhalt Anwendung finden, hätte dies massive Auswirkungen auf das Grundschulwesen des Landes.
Dazu erklärt Dr. Hans-Thomas Tillschneider, Sprecher für Bildung, Kultur und Wissenschaft der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt: „Die AfD-Fraktion hält den Vorschlag der Hamburger Elternkammer für inakzeptabel und rät dringend davon ab, ihn auf Sachsen-Anhalt oder überhaupt irgendein Bundesland zu übertragen. Zwar verstehen wir uns als Verfechter eines nach Leistung gegliederten Schulsystems, der Hamburger Vorschlag aber ist eine Mogelpackung. Mittlerweile sind – bedingt durch Inklusion und Integration – die Ansprüche in Klasse 3 so niedrig, dass wohl schon jeder leicht überdurchschnittlich Begabte deutsche Schüler von Klasse 1 in Klasse 3 springen kann. Dieser Missstand wird durch die angestrebte Neuregelung zementiert. Es sollen zwei unterschiedliche Lerntempos geschaffen werden, um Schülern mit defizitären Deutschkenntnissen, also vor allem Migranten, entgegenzukommen.
Sollten die Vorschläge Gehör finden, werden erste und zweite Klassen künftig nur noch für Migrantenkinder ohne nennenswerte Deutschkenntnisse reserviert sein. Diesem Ansinnen erteilen wir eine klare Absage. Migrantenkinder müssen sich unserem Schulsystem anpassen, nicht umgekehrt. Das Überspringen mehrerer Klassen sollte weiterhin eine Ausnahme für hochbegabte Kinder bleiben, für die längst entsprechende Möglichkeiten im Rahmen der Versetzungsordnung geschaffen sind.“