Die AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt fordert Aufklärung nach den umstrittenen Äußerungen des MDR-Aktuell-Redakteurs und Chefs vom Dienst Michael Voß. Voß hatte auf der Kurznachrichtenplattform Twitter seine Leser aufgefordert, den Landkreis Sonneberg (Thüringen) in Reaktion auf die Wahl des Landrates Robert Sesselmann (AfD) „im Tourismus, in der Wirtschaft und auf allen Ebenen“ zu „boykottieren“.
Der Landtagsabgeordnete Daniel Wald, der für die AfD im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten, Medien sowie Kultur sitzt, sagt dazu: „Die Äußerungen von Herrn Voß stechen in ihrer Brisanz aus den unzähligen Beispielen öffentlich-rechtlicher Parteinahme besonders heraus. Herr Voß lebt als Redakteur und Chef vom Dienst von Gebühren der Bürger, auch von denen aus Sonneberg! Dass er nun seine Reichweite dazu nutzt, zur wirtschaftlichen Schädigung eines ganzen Landkreises aufzurufen, ist ein Skandal, der aufgearbeitet werden muss.“
Voß twitterte, dass er sich in der Sache lediglich als Privatperson geäußert habe, allerdings dokumentiert Voß in der Beschreibung seines Twitter-Profils öffentlich seine Anstellung bei MDR-Aktuell.
Wald stellt fest: „Wer eindeutig mit seiner Eigenschaft als leitender Vertreter einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt wirbt, der agiert nicht nur als Privatperson, sondern der ist auch Repräsentant einer vermeintlich unabhängigen öffentlichen Institution. Unsere Fraktion prüft daher derzeit, inwiefern in diesem Fall rechtliche Konsequenzen möglich sind. In jedem Fall werden wir das Thema sowohl im Kultur- und Medienausschuss als auch in der Enquete-Kommission zur Zukunft des ÖRR zur Sprache bringen.“
Voß hatte bereits in der Vergangenheit mit der Forderung für Aufsehen gesorgt, Menschen, die nicht gegen COVID 19 geimpft sind, mit Hilfe der Seuchengesetzgebung „aussterben“ zu lassen.