Neue Recherchen und Antworten der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Jan Wenzel Schmidt erhärten den Verdacht einer vermutlichen von der Ex-SAW-Radiomoderatorin und heutigen Geschäftsführerin der Lotto-Toto Sachsen-Anhalt GmbH initiierten Günstlingswirtschaft. So sind mit Astrid Wessler, Anja Winkelmann und Andrea Krause-Ingelbach, inzwischen mindestens drei frühere Mitarbeiterinnen des Radiosenders SAW und damit Ex-Kolleginnen von Maren Sieb, im Wirkungsbereich der landeseigenen Lottogesellschaft tätig. Krause-Ingelbach löste 2018 den seit rund 20 Jahren tätigen Lotto-Toto-Bezirksleiter in Magdeburg ab. Auf die Ausschreibung und Neuvergabe des Bezirks hatte sich auch der bisherige Bezirksleiter beworben. Der Aufsichtsrat entschied sich allerdings auf Empfehlung der Geschäftsführung für die ehemalige Radiokollegin von Sieb.
Darüber hinaus wurde offenbar die für den 24. August 2019 anberaumte Veranstaltung „1. Lotto Sachsen-Anhalt Cup“ beim Magdeburger Golfclub e. V. gestrichen. Dies belegen Vorher-Nachher-Screenshots des Golfclub-Webauftritts. Die AfD-Fraktion hatte zuvor in einer Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass der Golfclub möglicherweise von der Vereinsmitgliedschaft der Lotto-Chefin bei der Vergabe von Lotteriefördermitteln profitiert hatte.
AfD-Abgeordneter Jan Wenzel Schmidt sagte dazu:
„Der dubiose Günstlingskreis um die Lotto-Chefin enthält mittlerweile derart viele Verdachtsmomente, dass wir als AfD-Fraktion die Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses in Erwägung ziehen. In Fragen der Fördermittelvergabe und Personalentscheidungen scheint die Lotto-Geschäftsführerin kaum eine sachliche Neutralität wahren zu können. Minister Webel ist nun aufgefordert, als Aufsichtsratsvorsitzender der Lottogesellschaft aktiv an der Aufklärung möglicher Klüngeleien mitzuwirken und höchstmögliche Transparenz herzustellen, um eventuelle Machenschaften zu unterbinden.“