Nachdem in Wolmirstedt am 14. Juni eine schwere Straftat bundesweit für Aufsehen gesorgt hatte, ist es laut einem internen Bericht zu unhaltbaren Zuständen bei der Vernehmung der beteiligten Polizisten gekommen. Ein 27-jähriger Afghane hatte mit einem Messer mehrere Menschen angegriffen und diese zum Teil schwer verletzt. Zuvor hatte der Afghane einen Landsmann erstochen. Da der Täter auf die herbeigerufene Polizei losgegangen war, mussten die Beamten von der Dienstwaffe Gebrauch machen. Der Angreifer verstarb an seinen Schussverletzungen.
In der sich anschließenden Befragung zum Dienstwaffengebrauch soll eine interne Ermittlerin die am Einsatz beteiligten Polizisten während der Vernehmung hart angegangen sein. Sie habe offen mit staatsanwaltschaftlichen Zwangsmaßnahmen gedroht, um eine „richtige“ Aussage zu bekommen. Zum Zeitpunkt der Vernehmungen seien alle sieben Polizisten im Durchschnitt 19 Stunden wach, sehr müde, ausgelaugt und psychisch angeschlagen gewesen.
Matthias Büttner (Staßfurt), innenpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt, kritisiert den Umgang mit den betroffenen Polizisten: „Die skandalösen Verhörmethoden müssen unverzüglich aufgearbeitet werden, damit sich solche Vorgänge nicht wiederholen. Unsere Beamten erfüllen jeden Tag ihren Dienstauftrag, die Sicherheit unserer Bürger zu schützen. Da die Polizisten offenkundig aus Notwehr den Afghanen durch Einsatz der Schusswaffen stoppen mussten, ist wohl kaum von einer unrechtmäßigen Handlung auszugehen. Was passieren kann, wenn in einer solchen Situation nicht entschlossen gehandelt wird, zeigte zuletzt der grausame Polizisten-Mord in Mannheim. Unsere Beamten brauchen anstelle eines Tribunals jetzt die Unterstützung und volle Solidarität aller Bürger, um auch künftig für unsere Sicherheit couragiert eintreten zu können. Seitens des Landes sollte ebenfalls ein Zeichen gesetzt werden, indem die mutigen Polizisten mit einer Belobigung und einem Orden bedacht werden.“