Die Handwerkskammer Halle (Saale) und die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) schlagen Alarm: Die gewerblichen Kammern könnten ihrer Verantwortung, für einen gut ausgebildeten Fachkräftenachwuchs in der Wirtschaft zu sorgen, nicht mehr voll gerecht werden. Das stellten sie in einer Pressekonferenz zur Situation der dualen Berufsausbildung am 13. Juli fest. Die Kammern stellten klar heraus, dass sie selbst, aber auch die Unternehmen, durch die derzeitige Politik in ihrer Arbeit gehemmt seien. Auch monierten die Kammern den überhandnehmenden Bürokratismus sowie Zusatzkosten, die die Wirtschaft über Gebühr zusätzlich belasten. Weiterhin warben die Kammern für die duale Berufsausbildung und eine öffentliche Diskussion zur Stärkung der Berufsausbildung in der gesellschaftlichen Wahrnehmung.
Dazu sagte der AfD-Landtagsabgeordnete und Ausbildungsbeauftragte der AfD-Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt, André Poggenburg: „Den Hilferuf der beiden Kammern kann und muss ich voll unterstreichen. Seit Jahren fordert die AfD eine großangelegte Ausbildungskampagne zur Unterstützung unseres Klein- und Mittelstandes, vor allem auf dem handwerklichen Sektor. Außer Sympathiebekundungen und wortreichem vorgeblichen Verständnis kommt aber von der Landesregierung rein gar nichts. Daher hat sich die Situation bei der dualen Berufsausbildung auch nicht verbessert, im Gegenteil: Die Lage verschlimmert sich von Jahr zu Jahr. Es kommt weder das immer wieder geforderte Azubiticket, noch wird überhaupt der im August 2017 mit den Stimmen der AfD getroffene Beschluss des Landestages zur Stärkung der Berufsschulen und des dualen Ausbildungssystems umgesetzt. Die Politik der Kenia-Koalition ist auch im Bereich der nichtakademischen Berufsausbildung bisher gescheitert und der Alarmruf von IHK und HWK nichts anderes als die verdiente, schallende Ohrfeige.“