In Sachsen-Anhalt fehlen zunehmend Zahnärzte. Eine bedarfsgerechte Versorgung findet nicht statt. Bis zum 2030 werden rund 800 Zahnärzte in den Ruhestand gehen. Dieser vorhersehbaren Entwicklung soll nun mit verschiedenen Initiativen wie dem Strukturfonds der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) Einhalt geboten werden. Der KZV Sachsen-Anhalt vergibt zusammen mit der Universität Pécs (Ungarn) Stipendien. Bis einschließlich des Studienbeginns im Wintersemester 2026/27 soll das Programm laufen. Für das kommende Wintersemester gibt es 70 Bewerber. Sie werden in Ungarn zu Zahnärzten ausgebildet. Dafür müssen sie mit dem Stipendium keine Studiengebühren zahlen und reicht ein Notendurchschnitt von 2,6. Nach ihrer Ausbildung sollen die Zahnarzte für fünf Jahre in Sachsen-Anhalt arbeiten. Der Numerus clausus für Zahnmedizin hierzulande liegt in den meisten Bundesländern zwischen 1,0 und 1,5.
Dem seit Jahren wirkenden Negativtrend stellt die Landesregierung bis heute zu wenig entgegen. Lösungsvorschläge hat die AfD-Fraktion ins Januarplenum eingebracht. Ulrich Siegmund, Vorsitzender und gesundheitspolitischer Sprecher: „Wir brauchen mehr Medizinstudenten. Wir brauchen die Unterstützung der KZV auch bei ihrem Sicherstellungsauftrag und deswegen ein flankierendes Landesprogramm, um Zahnärzte wieder nach Sachsen-Anhalt zurückzuholen. Wir müssen zudem dafür sorgen, dass künftige Zahnmediziner bei uns bleiben und für uns die Versorgung sicherstellen.“