Tillschneider: Versagen auf ganzer Linie!
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) führt jedes Jahr den sog. Bildungsmonitor durch – eine Vergleichsstudie zu den Bildungssystemen der 16 Bundesländer, die sowohl das Schulwesen als auch das Hochschulwesen bewertet. Bei der aktuellen Studie, deren Ergebnisse kürzlich veröffentlicht wurden, ist Sachsen-Anhalt auf Platz 16 gelandet, dem letzten Platz unter allen Bundesländern.
Dazu erklärt Dr. H.-Th. Tillschneider, Sprecher der AfD-Fraktion für Bildung, Kultur und Wissenschaft: „Die Lage in Sachsen-Anhalt ist miserabel, was wir auch der Kenia-Koalition zu verdanken haben, der Bildungsmonitor der INSM aber beurteilt die Lage falsch. Er beruht größtenteils auf wenig aussagekräftigen Indikatoren oder wertet nach falschen Zielsetzungen. An den Hochschulen punktet z. B., wer möglichst viele Doktoranden produziert (,Promotionsquote‘), die Anzahl der Doktoranden sagt aber nichts über die Qualität der Doktorarbeiten. Ein geringer Anteil an Studenten der MINT-Fächer schlägt negativ zu Buche, Sachsen-Anhalt wird also dafür bestraft, dass es mit der Uni Halle über eine der traditionsreichsten geisteswissenschaftlich geprägten Universitäten verfügt. Ein hoher Anteil an sog. Drittmitteln wird positiv gewertet, dabei weiß jeder, dass diese Mittel zunehmend nicht nach wissenschaftlicher Qualität, sondern politischer Opportunität vergeben werden. ‚Integration‘ ist ein eigenes Oberkriterium im Bildungsmonitor, sollte aber doch gar keine Aufgabe des Bildungssystems sein. Eine niedrige Abiturientenquote unter den Ausländern und generell eine hohe Durchfallquote bringen Minuspunkte. Wer möglichst viele zum Abitur durchwinkt und darunter möglichst viele Ausländer, landet umgekehrt oben im Ranking, kann das aber ernsthaft ein Gütesiegel für ein Bildungssystem sein? Es ließe sich noch viel Kritisches zu den Kriterien des Bildungsmonitors sagen. Wir wissen auch ohne Bildungsmonitor, dass es um die Bildung in Sachsen-Anhalt und nicht nur in Sachsen-Anhalt schlecht bestellt ist. Die INSM liefert nicht einmal eine taugliche Problemanalyse und erst recht keine Lösungsansätze.“