Eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion zu pädophilen Störungen im Land Sachsen-Anhalt zeigt dramatische Entwicklungen und deckt zugleich Lücken im System auf. Grundsätzlich liegen der Landesregierung aktuell keine statistisch auswertbaren Daten zur Anzahl und sich in Behandlung befindenden Pädophilen vor. Deren gesetzliche Erhebung ist auch nicht vorgesehen. Die dokumentierten Zahlen stammen von der Gesundheitskasse AOK SAN sowie die für den ambulanten vertragsärztlichen Bereich zuständige Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA). Die Polizeistatistik zum Kindesmissbrauch zeigt eine deutliche Tendenz: Die Höhe der Fälle seit den Jahren 2012 bis 2022 ist gestiegen. Am stärksten wächst sie in der Altersgruppe zwischen 14 bis unter 18 Jahren – um rund 46 Prozent!
Der familienpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Gordon Köhler, sagt dazu: „Die Ergebnisse unserer Anfrage sind erschreckend. Zum einen, weil die Landeregierung es noch nicht einmal für nötig hält, eine saubere Statistik parat zu haben, zum anderen, weil die vorhandenen lückenhaften Daten zeigen, dass wir es mit einer wachsenden Zahl an Tätern, vor allem im jugendlichen Alter, zu tun haben. Und das trotz immer mehr Präventions- und (Fern-) Behandlungsprogrammen! Dass schwere Straftaten und Mehrfachtäter durch die Landesregierung nicht erfasst werden, muss dringend hinterfragt und schnellstmöglich geändert werden. Ebenso brauchen wir eine Analyse darüber, ob und wie Präventionsmaßnahmen helfen und wie wir diese dramatische Entwicklung stoppen können. Da nur mangelhafte Daten vorliegen, ist von einer wesentlich höheren Zahl an Tätern und Tatversuchen auszugehen, von der Dunkelziffer ganz zu schweigen. Wir werden auf die Erfassung der Daten drängen, um unsere Kinder bestmöglich zu schützen.“