Wenn Kinder und Jugendliche regelmäßig die Pflege von schwer oder chronisch erkrankten Eltern, Geschwistern oder Großeltern übernehmen, entsteht sehr schnell eine Überforderung. Man bezeichnet diese Kinder auch als „Young Carer“. Sie übernehmen bspw. Haushaltstätigkeiten, kümmern sich um gesunde Geschwister oder leisten „klassische“ Pflegetätigkeiten, die üblicherweise in den Zusammenhang mit Erwachsenenpflege gebracht werden. Diese Kinder und Jugendlichen reden oftmals nicht von selbst aus Furcht oder Angst vor Stigmatisierung und Ausgrenzung über die Aufgaben, die sie in der Familie übernehmen. So bleiben die Zusammenhänge der Öffentlichkeit weitgehend verborgen. Dies gilt umso mehr, wenn bspw. Lehrer oder Schulsozialarbeiter nicht hinreichend geschult sind. Dadurch werden betroffene Kinder nicht identifiziert und erhalten keine bedarfsgerechte Unterstützung. Die Belastungen der Kinder und Jugendlichen haben u. a. physische oder psychischsoziale Folgen, die bspw. zu schulischen Misserfolgen führen können. Dies bestätigt auch der Abschlussbericht der Universität Witten/Herdecke, die sich mit der Situation von Kindern und Jugendlichen als pflegende Angehörige in einem Projekt für Pflegewissenschaften beschäftigt hat.
Die Kleine Anfrage von Ulrich Siegmund sowie die Antwort der Bundesregierung finden Sie hier: https://www.landtag.sachsen-anhalt.de/fileadmin/files/drs/wp7/drs/d5844aak.pdf