Funke, Gehlmann: Die Absenkung des Pegels am Stausee Kelbra ist politisch gewollt – Nach neuem Betriebsplan fehlt weiterhin Wasser im See – Stausee wird für Touristen immer unattraktiver
Der veränderte Managementplan des Stausees Kelbra durch den Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt zeigt Mitte Juli bereits erste Auswirkungen. Der geringe Wasserstand wird mit dem Hinweis auf fehlende Niederschläge begründet.
Trotz mehrfacher Vor-Ort-Besuche und eines einberufenen Runden Tisches durch die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie, Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen) scheint man insgesamt am Ziel festzuhalten, wonach man Segeln und Angeln woanders und Kraniche nur am Stausee beobachten könne. Die Umweltministerin hielt es bisher nicht für nötig, sich für diese Aussage ihres Staatssekretärs Klaus Rehda (Bündnis 90/Die Grünen) zu entschuldigen.
Auch die Antworten der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsabgeordneten Lydia Funke und Andreas Gehlmann zum Thema, weisen auf keinerlei Kompromissbereitschaft zugunsten von Freizeitaktivitäten hin. In der Drucksache 7/6365 antwortet die Landesregierung, dass es einen wasserwirtschaftlichen Ausgleich zu den Verdunstungs- und Versickerungsverlusten nicht geben wird, was zur Folge hat, dass der Wasserstand im Stausee langsam abnimmt. Weiter heißt es wörtlich: „Dies macht Segeln nicht unmöglich, kann aber je nach Witterungssituation mit weniger günstigen Bedingungen verbunden sein.“.
Dazu sagt Andreas Gehlmann, als AfD-Abgeordneter vor Ort: „Das von der Umweltministerin verfügte Stauregime führt zu sinkenden Wasserständen und macht den Stausee Kelbra für Segler, Wassersportler, Camper, Angler, Badetouristen und Naturliebhaber immer unattraktiver. Die Attraktivität als Erholungsgebiet ist in Gefahr. Ein fischleerer See mit Niedrigwasser kann für unsere Region nicht die Zielsetzung sein.“
Die umweltpolitische Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion, Lydia Funke ergänzt: „Bei der öffentlichen Anhörung des Umweltausschusses in Kelbra Anfang Juli, wurde viel von Kompromissen geredet. Man erhält hier allerdings den Eindruck, dass die Kompromissbereitschaft nur einseitig gegeben ist, nämlich von Seiten der Angler, Camper und Segler. In der wirtschaftlich stark schwächelnden Region wäre das Wegbrechen von vielen verschiedenen Attraktionen zugunsten einer einzigen – Kraniche beobachten – in keinem Verhältnis stehend.“
Gehlmann stellt zudem fest: „Naturschutz und Tourismus dürfen sich nicht gegenseitig ausgrenzen. Es kann nur miteinander gehen.“.