Seit Monaten steigen die Preise für Lebensmittel. Im Nahrungsmittelsektor sind die Preise zwischen Januar 2022 und Januar 2023 über 20,2 Prozent angestiegen. Verschiedene Faktoren spielen in den Preisanstieg hinein: Haushaltsenergiekosten mit plus 32,2 Prozent, Erdgas plus 46,6 Prozent, Strom plus 23,1 Prozent und Fernwärme mit plus 16,1 Prozent, Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe verteuerten sich gegenüber Februar 2022 um 41,7 Prozent. Hinzu kommen die schwierige politische Lage und der akute Arbeitskräftemangel in Deutschland. Die Verbraucherzentralen fordern daher von der Politik sowie dem Bundeskartellamt, bei Mitnahmeeffekten durch Handel und Hersteller genauer hinzusehen.
Nach Angaben des Bundeskartellamtes stiegen gemessen gegenüber dem Vorjahresmonat die Preise für Molkereiprodukte und Eier um 35,6 und die für Brot und Getreideerzeugnisse um 24,3 Prozent. Bei einzelnen Produkten ist der Preisanstieg besonders gravierend, z. B. bei Zucker um 70 Prozent. Vor allem Arbeitslose, Geringverdiener, Studenten sowie Rentner sind davon stark betroffen, da sie einen höheren Anteil ihres Einkommens für Ernährung ausgeben müssen. Ihnen bleibt nur der Verzicht auf Produkte des täglichen Bedarfs.
Die verbraucherpolitische Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion, Margret Wendt, sagt dazu: „Wenn sich herausstellt, dass Produzenten oder Händler zusätzlich zur Inflationsentwicklung bei der Preisgestaltung zulangen, muss die Kartellbehörde im Sinne der Verbraucher einschreiten. Zusätzlich sollten die Verbraucherzentralen Verdachtsfällen von Wucher stärker nachgehen und diese öffentlich machen. Der Preisanstieg bei Zucker um 70 Prozent gegenüber Februar 2022 lässt sich jedenfalls nicht nur mit höheren Energiepreisen rechtfertigen.“