Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, hat die Idee eines „europäischen Bauhauses“ ins Spiel gebracht. Ziel soll, angelehnt an das historische Bauhaus, eine Reformarchitektur sein, die alle technischen Möglichkeiten nutzt, um die Idealvorstellungen der herrschenden Klimapolitik zu erfüllen. Sachsen-Anhalts Kulturstaatsminister Rainer Robra hat den Vorstoß begrüßt.
Dazu erklärt Dr. H.-Th. Tillschneider, Sprecher für Bildung, Kultur und Wissenschaft der AfD-Fraktion: „Es ist nur konsequent, wenn die herrschende Politik ihr Vorbild im architektonischen Ansatz der Bauhaus-Schule findet, kranken doch beide am gleichen Übel. Das Bauhaus eifert dem Ideal industriell herstellbarer Gebäude hinterher. Die mit der Tradition brechenden Entwürfe der Bauhaus-Architekten wirken mechanisch, kalt, geschichtslos, entwurzelt und entortet, und sie sollen auch so wirken. Der Feind des Bauhauses ist der traditionelle Handwerker, der noch gestaltend mit dem Material umgeht. Er wird zum bloßen Monteur von Fertigteilen degradiert.
Damit eignet sich das Bauhaus als Sinnbild einer allein auf Effizienz und industrielle Produktion fokussierten Politik, die auf der ganzen Welt eine einheitliche Massenkultur verbreiten will. Ja, Erinnerung an das Bauhaus sollte sein, aber eine mahnende und kritische Erinnerung, die uns die Irrwege der Moderne bewusst macht. An der alten Bausubstanz unserer Dörfer und Städte kann jeder beobachten, dass noch vor hundert Jahren im Süden Sachsen-Anhalts ganz andere Baustile gepflegt wurden als im Norden. Es wäre besser, wir würden diese regionalen Besonderheiten festhalten, fördern und wiederbeleben, anstatt in tumber Begeisterung für ‚modernes Denken‘ das Bauhaus weiter zu glorifizieren.“