Einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung zufolge hat sich die Zahl der sog. „Schulverweigerer“ – also jener Schüler, die dem Unterricht wiederholt unerlaubt fernbleiben – in Sachsen-Anhalt zwischen 2014 und 2018 nicht nennenswert verringert. Wurden 2014 landesweit 4.523 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Schulpflichtverletzung eingeleitet, lag die Summe im Jahr 2018 noch immer bei 4.242. Während das Land versucht, das Problem durch den punktuellen Einsatz von Schulsozialarbeitern in den Griff zu bekommen, fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), dass jede Schule in Sachsen-Anhalt einen Sozialarbeiter erhält.
Dazu erklärt Dr. Hans-Thomas Tillschneider, Sprecher für Bildung, Kultur und Wissenschaft der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt:
„Die Regierung und noch stärker die linke Lehrergewerkschaft GEW zeigen mit ihren jüngsten Erklärungen zum Problem der Schulschwänzer wieder einmal, dass sie nicht Teil der Lösung sind, sondern Teil des Problems. Die Ursache dafür, dass so viele Schüler sich an die Schulpflicht nicht mehr gebunden fühlen, liegt in einem allgemeinen Verfall des Pflichtbewusstseins. Dieser Verfall wiederum geht darauf zurück, dass die Politik verlernt hat, das konsequent einzusetzen, was seit Menschengedenken den Sinn für die Pflicht schärft: die Strafe.
Nun auf die grassierende Schulschwänzerei zu reagieren, indem man nach dem Schulsozialarbeiter ruft, wird das Problem nicht lösen, sondern nur dafür sorgen, dass es uns auf hohem Niveau erhalten bleibt. Die Altparteien und ihre Gewerkschaften bezeichnen Schulschwänzerei als ,Schulabsentismus‘ und suggerieren mit diesem geschraubten Begriff, es handele sich um ein quasi-pathologisches Phänomen. Der Schulschwänzer kann nichts dafür, dass er unter ,Schulabsentismus‘ leidet, und braucht einen Psychologen oder Sozialarbeiter, um sich kurieren zu lassen. Hier widerspricht die AfD-Fraktion!
Schulschwänzerei muss wieder als das betrachtet werden, was sie ist: eine Pflichtverletzung und ein Verstoß gegen das Gesetz, der, wenn er nicht sofort streng geahndet wird, junge Menschen den Respekt vor dem Gesetz verlieren lässt. Was Schulschwänzer brauchen, sind somit keine Kuschelrunden beim Schulsozialarbeiter, sondern klare Ansagen sowie eine abschreckende Drohkulisse. Da Ordnungswidrigkeitsverfahren in aller Regel erst nach schier endlosen Gesprächsrunden mit Eltern und Sozialarbeitern eingeleitet werden, sind die genannten Zahlen nur die Spitze des Eisbergs. Wir müssen dafür sorgen, dass jeder Fall eines wiederholten unbegründeten Fernbleibens vom Unterricht sofort mit einer Ordnungsmaßnahme geahndet wird. Der Weg zu Geldbußen und Jugendarrest muss generell verkürzt werden.“