AfD-Fraktion fordert Aufklärung über Hintergründe der Personalentscheidung
Wie die Magdeburger Volksstimme heute berichtet, wurde bereits während des Bewerbungsverfahrens an der Eignung des Ex-Pathologie-Leiters am Magdeburger Uniklinikum gezweifelt. Unter der Leitung des mittlerweile entlassenen Chefs der Pathologie war es zu mindestens 632 Fehldiagnosen gekommen, wie eine erneute Prüfung von 5200 Gewebeproben offenlegte. In der Folge gab es in 50 Fällen schwerwiegende Konsequenzen wie beispielsweise Fehlbehandlungen und in 26 Fällen eine gesundheitliche Schädigung der Patienten, weswegen die Uniklinikleitung Strafanzeige erstattet hat.
Der gesundheitspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Ulrich Siegmund, sagt dazu: „Es ist mir völlig unverständlich, wieso die Uniklinik eine derart wichtige Position mit einem Arzt besetzt, von dessen Eignung man laut externer Gutachten nicht überzeugt sein kann. Die Entscheidung der Berufungskommission diesen Kandidaten entgegen der Gutachter-Empfehlungen anderen Bewerbern vorzuziehen, ist nicht nachvollziehbar und lässt den Verdacht aufkommen, dass der Öffentlichkeit gewisse Informationen vorenthalten werden. Ich hoffe nicht, dass man die Gesundheit zahlreicher Patienten aus persönlichen Motiven aufs Spiel gesetzt hat. Die AfD-Fraktion fordert Aufklärung darüber, auf welcher Grundlage diese Personalentscheidung getätigt wurde. Leider ist das Problem einer hohen Dunkelziffer von Fehldiagnosen auch bei anderen Ärzten zu vermuten. Derartige Fälle dürfen nicht passieren, da sie den Ruf der vielen hervorragend arbeitenden Mediziner gefährden. Sachsen-Anhalt muss unbedingt mehr Studienplätze für Mediziner schaffen und diese auch im Land behalten, sonst droht eine Katastrophe in der Versorgung und Fälle wie am Magdeburger Uniklinikum könnten zunehmen, da die Kliniken unter Druck stehen, ihre Stellen zu besetzen.“