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Umweltministerium von Sachsen-Anhalt kann CO2-Freisetzung durch Waldsterben nicht beziffern

AfD: Emissionsberechnungen offenlegen!

Nach aktuellen Berechnungen des Waldbesitzerverbandes Sachsen-Anhalt bindet der Waldbestand des Landes, der 135.589.000 m³ entspricht, 479,6 Millionen Tonnen CO2. In der Annahme, dass zehn Prozent des Waldbestandes bereits abgestorben sind (= 13.558.900 Festmeter), ergeben sich 49,8 Millionen Tonnen in Totholz gebundenes CO2 (Umrechnungskoeffizient 3,67 von C in CO2), die durch Verfaulen freigesetzt werden. Dieser Prozess läuft z. T. großflächig auf 15.000 Hektar ab. Wird der gegenwärtige Sachstand betrachtet, sind dadurch in diesem Jahr 51,2 Millionen Tonnen CO2-Emission zu erwarten.

Diese Kalkulationen ließen Andreas Gehlmann, energiepolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, aufhorchen, weswegen er dazu in der gestrigen Fragestunde im Landtag am 28. August 2019 bei der Landesregierung nachhakte. Zum Inhalt der Antworten sagte er: „Es wirft ein bezeichnendes Licht auf das verantwortliche Ministerium, dass es keinerlei konkrete Angaben zur Berechnung des aus dem vorhandenen Totholz freigesetzten CO2 machen kann. Denn das der in den Bäumen gebundene Kohlenstoff nicht abrupt, sondern über einen mehrjährigen Prozess durch Faktoren wie Regen, Insekten usw. beeinflusst wird, ist bekannt und über Bilanzen beispielhaft berechenbar. Die Kritik des Waldbesitzerverbandes, dass die von Umweltministerin Dalbert veröffentlichten Daten zum Einsparpotential des Landes an CO2 aufgrund der zu erwartenden CO2-Emission des absterbenden Holzes an der Realität vorbeigehen, ist somit völlig berechtigt. Fraglich ist, ob man die Anfragen der AfD-Fraktion nicht beantworten will; es dem Umweltministerium schlichtweg an Ehrgeiz fehlt, zum Taschenrechner zu greifen oder man sich prinzipiell nicht mit den grundlegenden Datenerfassungen beschäftigt.“

Der forstpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Hannes Loth, betrachtet die fehlende Datengrundlage im Umweltministerium zur CO2-Emission des Totholzes als weiteren Beweis dafür, dass es hinsichtlich der Wald-Problematik schon lange nicht mehr um den Klimaschutz geht, sondern um die Umsetzung von grünen Utopien, wobei der Zweck die Mittel zu heiligen scheint. Loth dazu weiter: „Die AfD-Fraktion wird die vakanten Daten beharrlich einfordern. Denn eine Forstministerin, die grundlegende Emissionsberechnungen für ihren Verantwortungsbereich nicht öffentlich zur Verfügung stellen kann, ist hier fehl am Platze.“