Einer aktuellen Analyse der Bertelsmann Stiftung zufolge werden den Grundschulen in den nächsten Jahren deutlich mehr Lehrer fehlen, als bislang angenommen. Für ganz Deutschland rechnet die Stiftung mit einem Mangel von über 26.000 Grundschullehrern bis zum Jahr 2025. Politiker und Lehrerverbände überlegen nun, wie sie dieser Entwicklung begegnen können.
Dazu erklärt Dr. Hans-Thomas Tillschneider, Sprecher für Bildung, Kultur und Wissenschaft der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt: „Die Debatte um den Lehrermangel dreht sich seit Jahren darum, wie mehr Lehrer für unsere Schulen gewonnen werden können. Das ist eine einseitige Herangehensweise. Das Problem darf nicht nur angebotsseitig, es muss auch bedarfsseitig angegangen werden. Der Lehrermangel rührt nämlich auch daher, dass aufgrund pädagogischer Fehleinstellungen zu viele Lehrer benötigt werden oder besser gesagt: man sich einbildet, man bräuchte sie.
Eine Bildungspolitik, die im Zeichen einer perversen Vielfaltsideologie ganz bewusst leistungsheterogene Klassenverbände schafft und von Schülern nicht mehr erwartet, dass sie fest definierte Leistungsstandards erfüllen, sondern verspricht, sich dem individuellen Leistungsniveau jedes Schülers anzupassen, eine solche Bildungspolitik braucht natürlich mehr Lehrer als eine Bildungspolitik, die auf leistungshomogene Klassenverbände setzt und den Schülern klarmacht, dass sie es sind, die sich einem vorgegebenen Leistungsniveau anpassen müssen.
Der gemeinsame Unterricht von Kindern mit äußert unterschiedlichen Begabungen führt zu einem enormen Mehrbedarf an Lehrern, Sozialarbeitern und sonstigen pädagogischen Fachkräften. Der Lehrer soll nicht mehr als zentrale Autoritätsperson, sondern als bloßer ,Lernbegleiter‘ in Erscheinung treten, der einen ständigen Spagat zwischen den verschiedenen Individualismen der einzelnen Schüler hinlegt. Linke Projekte wie die Inklusion behinderter Schüler oder die zunehmende Verdrängung des mehrgliedrigen, leistungsdifferenzierten Schulsystems durch aus dem Boden sprießende Gemeinschaftsschulen tragen zur weiteren Beschleunigung dieser Entwicklung bei.
Dies sind Ursachen des Lehrermangels, die sich durch eine pädagogische Kehrtwende weg von den untauglichen Konzepten linker Pädagogen hin zu den bewährten Prinzipien von Bildung und Erziehung beheben ließen. Gerade dazu aber sind die Altparteien weder willens noch in der Lage. Und so beschränkt sich die Bertelsmann Stiftung als ihr Stichwortgeber wieder einmal darauf, mehr Lehrer zu fordern. Mehr Lehrer aber bringen gar nichts, wenn das Schulwesen nicht wieder auf die bewährten pädagogischen Konzepte zurückgreift: Wissensvermittlung als Hauptaufgabe, leistungshomogene Klassenverbände, Frontalunterricht.“