Die Inflation ist im März 2023 mit 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat leicht gesunken. Im Januar und Februar hatte die Teuerung noch bei 8,7 Prozent gelegen. Grund ist der gefallene Rohölpreis. Doch es gibt keinen Grund zur Entwarnung. Die Inflation bleibt weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und die OPEC will die Rohölfördermenge wieder drosseln.
Viele andere Produkte haben sich dagegen weiter verteuert. Wie das Statistische Bundesamt meldet, fielen im März vor allem die erneut gestiegenen Lebensmittelpreise besonders ins Gewicht. Nicht nur die Lohn-Preis-Spirale ist eine Gefahr, auch die so genannte Gewinninflation erschwert den Kampf um die Preisstabilität. Es wird mehr aufgeschlagen, als zur Umlage der Mehrkosten nötig wäre. Es ist nicht zu übersehen, dass damit bereits das allgemein erwartete höhere Lohnniveau in der Produktions- und Lieferkette vorzeitig eingepreist wird – und zu höheren Preisen im Supermarkt und damit zu einer höheren Inflation führen wird. Die Kaufkraft der Konsumenten wird dadurch weiter geschmälert.
Die Teuerung bei Nahrungsmitteln liegt seit April 2022 höher als die allgemeine Inflationsrate. Die Nahrungsmittelpreise erreichen wieder einen Rekord und sind im Durchschnitt 22,3 Prozent teurer als im vorigen Jahr. Dabei stechen Molkereiprodukte und Eier mit Steigerungen von fast 35 Prozent ebenso heraus wie Gemüse mit einer Steigerung von 27 Prozent. Mehl, Brot und Getreideerzeugnisse verzeichnen einen Aufschlag von 24 Prozent. Auch Haushaltsenergie verteuerte sich im März 2022 bis März 2023 mit einem Preisanstieg von 21,9 Prozent besonders stark.
Margret Wendt, verbraucherpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion, sagt dazu: „Manche Preissteigerungen bei Lebensmitteln sind weder gerechtfertigt noch nachvollziehbar. Deshalb ist ein kritischer Blick der Politik sowie des Kartellamtes auf Handel und Lebensmittelhersteller dringend geboten, um zu prüfen, ob Unternehmen die Lage ausnutzen, um ihre Gewinnmargen zu verbessern.
Derzeit ist unklar, wie sich Lebensmittelpreise bilden und wo Gewinne zu Lasten der Verbraucher mitgenommen werden.
Vor allem Arbeitslose, Geringverdiener, Studierende und Rentner trifft das besonders hart, da sie einen höheren Anteil ihres Einkommens für Ernährung ausgeben müssen. Dadurch steigt die Ernährungsarmut immer mehr in der Bevölkerung, ja sogar bis in die Mittelschicht. Das schlägt langfristig auf die Volksgesundheit und die Lebenserwartung durch. Die Politik muss mit wirksamen Maßnahmen dieser drohenden Ernährungsarmut ein Ende setzen. Dazu gehört auch eine effektive Preiskontrolle.“