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Wolfschutz kommt nicht an …

… und kam offenbar auch nie an. Denn frühzeitig war abzusehen, dass die Maßnahmen des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie (MULE) zum Thema Wolf, unter der Losung „Beraten, Schützen und Entschädigen“, völlig am Ziel vorbeilaufen.

 

Die Ursachen dafür liegen auf der Hand. Erst nachdem der Wolf merklich präsenter wurde und immer wieder Schafe, Ziegen, Kälber und Gehegewild erbeutet werden, bewegte sich die Regierung. Nach jahrelanger Verzögerungstaktik wurde vom MULE die „Leitlinie Wolf“ erstellt, die zum Beispiel für die ausführende Polizei nicht verständlich war und durch einen zusätzlichen Erlass des Innenministeriums erklärt werden musste. Selbst, um zu definieren, was nun tatsächlich ein „Problemwolf“ ist, muss auf Sekundärliteratur zurückgegriffen werden. Auch das in Iden hastig aus dem Boden gestampfte „Wolfskompetenzzentrum“ führte zu keiner Verbesserung der Lage. Nach wie vor können auch die neuen Wolfsexperten nicht abschließend klären, ob ein Wolf als Verursacher für ein getötetes Nutztier in Frage kommt oder nicht. Der Tierhalter bleibt somit im Zweifelsfall auf seinen Schaden sitzen. Der Herdenschutz gestaltet sich zu einem sportlichen Wettkampf zwischen Wolf und Kompetenzzentrum, in dem der Wolf es immer einen „Schritt weit höher über den Zaun schafft“. Letztlich kam dann noch schnell die Richtlinie zur „Förderung von Herdenschutzhunden“, allerdings nur für zwei ausgewählte Hunderassen. Der laufende Unterhalt, die Ausbildung und das Gnadenbrot der Hütehunde verbleiben aber als Zusatzkosten weiterhin beim Schäfer.

 

Der landwirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt, Hannes Loth, sagte heute dazu: „Der Wolf ist da, er wird wieder gefürchtet wie im Mittelalter und der Ruf nach Regulierung wird immer lauter. Der Unmut ist mittlerweile so groß, dass der Wolf bereits als Symbol fungiert, für eine völlig verfehlte und in dieser Form nicht akzeptable Artenschutzpolitik, die an der Bevölkerung dogmatisch vorbei reglementiert. Im Fall der Wiederansiedlung des Wolfes hat die Regierung 20 Jahre lang ein ökologisches Freilandexperiment nicht als Projektleiter, sondern als Zuschauer betrieben und dabei weder in Fachleute noch in Konzepte investieren wollen. Wertvolle Zeit zum Sammeln von Erkenntnissen wurde vertan, weil es einfacher war, sich hinter der EU-Artenschutzgesetzgebung zu verstecken und nach Berlin und Brüssel zu zeigen.“

 

„Der Wunsch von Umweltministerin Prof. Claudia Dalbert, dass ‚wir lernen müssen, mit dem Wolf in der Kulturlandschaft zusammenzuleben‘, wird sich so nicht erfüllen“, fügte die umweltpolitische Sprecherin, Lydia Funke, hinzu. „Der Schaden im gescheiterten und ministeriell verordneten Zusammenleben scheint bis auf weiteres nicht reparierbar. Betroffen sind vor allem unsere Weidetierhalter, aber auch die mehr als verunsicherte Bevölkerung und natürlich der Wolf“, führte sie aus.

 

Der Abgeordnete Hannes Loth wird heute Nachmittag am MZ-Forum zum Wolf in Wittenberg teilnehmen.