Laut Verdiensterhebung des Statistischen Bundesamtes 2023 verdienten Vollzeitbeschäftigte in den ostdeutschen Bundesländern durchschnittlich 3.563,04 Euro brutto im Monat, in westdeutschen Ländern lag der Durchschnittsverdienst dagegen bei rund 4.401,50 Euro. Die Lohndifferenz für Vollzeitbeschäftigte liegt bei 19 Prozent. Demnach arbeiten die Ostdeutschen, rein rechnerisch betrachtet, ab dem 22. Oktober bis zum Jahresende unbezahlt. Bemerkenswert ist, dass die Wirtschaft im Osten in den letzten Jahren meist stärker gewachsen ist als in Westdeutschland, jedoch profitieren die Beschäftigten davon nur unterdurchschnittlich.
Während linke Gewerkschaften die Lösung im Abschluss von mehr Tarifverträgen sehen, fordert die AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt neben der Inflationsbekämpfung die Senkung der enormen Abgabelast für Arbeitnehmer und Arbeitgeber als flächendeckende Maßnahmen. Eine Reduzierung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen würde dazu führen, dass den Bürgern spürbar mehr Netto vom Brutto bleibt.
Daneben kann eine Angleichung der Lohnlücke zwischen ost- und westdeutschen Beschäftigten durch die Förderung von Investitionen begünstigt werden. So sollte beispielsweise das Land Sachsen-Anhalt entsprechende Anreize für Unternehmen setzen, in den ostdeutschen Bundesländern zu investieren, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und die regionale Wirtschaft zu stärken.
Begleitet werden sollte das Ganze von einer Bildungsoffensive, um auch in Zukunft gut qualifizierte Arbeitskräfte im Osten zu gewährleisten und dem Fachkräftemangel zu begegnen.