Nach neuesten Angaben des Bildungsministeriums ist der Lehrermangel an Sekundarschulen in Sachsen-Anhalt deutlich stärker ausgeprägt als an Gymnasien. In neun Landkreisen und kreisfreien Städten liegt die Unterrichtsversorgung an Sekundarschulen unter 90 Prozent. Bei Gymnasien werden solche Werte nirgendwo erreicht.
Dazu erklärt Dr. Hans-Thomas Tillschneider, Sprecher der AfD-Fraktion für Bildung, Kultur und Wissenschaft: „Wer heute Lehrer werden will, den zieht es nicht an die Sekundarschule, sondern ans Gymnasium mit der Folge, dass an Sekundarschulen massiver Lehrermangel herrscht. Die Regierung will nun gegensteuern, indem sie Gymnasiallehrer vom Gymnasium an die Sekundarschule abordnet. Die Linke träumt von der Abschaffung des Gymnasiums. Während die Abordnung von Lehrern an eine Schulform, für die sie nicht ausgebildet wurden, nur eine Übergangslösung sein kann, würde die von den Linken erträumte Einheitsschule alles nur noch schlimmer machen.
Nicht weniger, sondern mehr Differenzierung wäre die Lösung. Die Sekundarschule krankt daran, dass sie eine Schule für zwei Abschlüsse darstellt, Hauptschul- und Realschulabschluss. Die Spannweite des Begabungsniveaus unter den Schüler ist zu groß. Spezifische Förderung ist deshalb kaum möglich. Frust bei Lehrern und Schülern ist die Folge. Wir müssen wieder zurück zu Hauptschulen und Realschulen mit je eigenem Anforderungsniveau. Die Sekundarschule ist eine Fehlkonstruktion!“