… und kam offenbar auch nie an. Denn frühzeitig war abzusehen, dass die Maßnahmen des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie (MULE) zum Thema Wolf, unter der Losung „Beraten, Schützen und Entschädigen“, völlig am Ziel vorbeilaufen.
Die Ursachen dafür liegen auf der Hand. Erst nachdem der Wolf merklich präsenter wurde und immer wieder Schafe, Ziegen, Kälber und Gehegewild erbeutet werden, bewegte sich die Regierung. Nach jahrelanger Verzögerungstaktik wurde vom MULE die „Leitlinie Wolf“ erstellt, die zum Beispiel für die ausführende Polizei nicht verständlich war und durch einen zusätzlichen Erlass des Innenministeriums erklärt werden musste. Selbst, um zu definieren, was nun tatsächlich ein „Problemwolf“ ist, muss auf Sekundärliteratur zurückgegriffen werden. Auch das in Iden hastig aus dem Boden gestampfte „Wolfskompetenzzentrum“ führte zu keiner Verbesserung der Lage. Nach wie vor können auch die neuen Wolfsexperten nicht abschließend klären, ob ein Wolf als Verursacher für ein getötetes Nutztier in Frage kommt oder nicht. Der Tierhalter bleibt somit im Zweifelsfall auf seinen Schaden sitzen. Der Herdenschutz gestaltet sich zu einem sportlichen Wettkampf zwischen Wolf und Kompetenzzentrum, in dem der Wolf es immer einen „Schritt weit höher über den Zaun schafft“. Letztlich kam dann noch schnell die Richtlinie zur „Förderung von Herdenschutzhunden“, allerdings nur für zwei ausgewählte Hunderassen. Der laufende Unterhalt, die Ausbildung und das Gnadenbrot der Hütehunde verbleiben aber als Zusatzkosten weiterhin beim Schäfer.
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